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Warum habe ich Schilddrüsensymptome, obwohl sich mein TSH im Normbereich befindet?

Die Antwort auf diese Frage ist sicherlich nicht ganz leicht. Das lässt auf jeden Fall erahnen, wie komplex die individuelle Hormonsituation gesteuert wird. Wurde bei Ihnen eine behandlungsbedürftige Schilddrüsenerkrankung festgestellt, wird zumeist das naturidentische Hormon Levothyroxin, auch L-Thyroxin genannt, eingesetzt. Der TSH-Wert dient dabei als das zentrale Steuerelement bei der Wahl der individuellen Dosis. Liegt der Wert dabei in einem doch relativ engen Messbereich um 1 mU/l, dann lässt sich unterm Strich der "Erfolg" von Levothyroxin zwar im Labor messen, aber im wirklichen Leben nicht spüren.

Es können verbleiben nicht selten zahlreiche Symptome, wie z.B.

Chronische Müdigkeit

Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung

Ständiges Kältegefühl

Schmerzen in Muskeln und Gelenken

Juckende und trockene Haut

Haarausfall

Depressionen

Konzentrationsschwierigkeiten

Chronische Verstopfung

starke oder unregelmäßige Periode


Die Ursachen sind zahlreich. Gibt es einen häufigen Herstellerwechsel der Schilddrüsenpräparate? Ist die Dejodierung der Schilddrüsenhormone gestört? Welche Medikamente einschließlich Nahrungsergänzungsmittel oder Superfoods werden zusätzlich noch eingenommen? Welche beruflichen oder freizeitlichen Besonderheiten gilt es zu beachten? Welche relevanten Vorerkrankungen sind bekannt? Dabei sollten nicht nur Befunde der letzten Wochen, sondern möglichst der letzten Jahre mit bewertet werden.

Ein weiteres verwendetes Schilddrüsenhormon ist das Trijodthyronin (T3, Handelsname Thybon). Einige Patienten erleben erst mit dem Einsatz dieses Präparates einen merklichen Symptomrückgang.

In den letzten Jahren werden auch Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Darmflora (Mikrobiom) im Zusammenhang mit einer Autoimmunerkrankung gewertet. Letztlich sollte daher auch, durchaus nicht erst am Ende einer teils längeren Untersuchungskaskade, dieses individuelle Mikrobiom untersucht werden.


Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die Tatsache, dass es eine individuelle, teils genetisch bedingte Häufung von Autoimmunerkrankungen kommen kann. Diese haben teils ähnliche klinische Beschwerden, so dass sich der diagnostische Blick während einer Schilddrüsentherapie auch auf diesen Bereich erweitern wird.


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